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02.07.2023 GLAUBE IM ALLTAG

Matthäus 5,5-9
«Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben…...
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren...
Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes heißen.»
In seiner Bergpredigt setzt sich der vom Himmel gekommene Sohn Gottes als Gesetzgeber intensiv damit auseinander, wie das Wort Gottes in die Tat, in den Alltag übersetzt werden soll. Wenn der Glaube sich nicht im Leben auswirkt und den Charakter verändert, ist er dürr und düster. Glückseligkeit bleibt eine fromme Worthülse. Doch woher kommt die Hilfe, wenn mir die Kraft fehlt, diese Eigenschaften zu verkörpern?

Matthäus 5,3
«Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel.»
Nur wer seine geistliche Armut und sein eigenes Unvermögen erkennt, kann sich mit Freude mit den Ansprüchen Gottes beschäftigen. Gott passt seine Erwartungen nicht dem Sünder an, der immer zu kurz kommen wird (Mt 5,48). Er führt uns zu seinem Sohn, der das Gesetz und die Erwartungen des Vaters vollkommen erfüllt (Mt 3,17) und öffnet uns die Tür zu einem neuen Leben (Gal 2,20). So kann Glaube alltagsrelevant werden.

Psalm 119,174-176
«Ich sehne mich nach deiner Rettung, Herr und dein Gesetz ist meine Freude. Lass meine Seele leben, und sie wird dich loben; und deine Rechte mögen mir helfen! Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht….»

Schon der Psalmist sehnte sich nach dem Retter und einem neuen Leben. An der Hand Gottes von ihm, dem guten Hirten geleitet zu werden. Er bekennt seine Hilfsbedürftigkeit! Auf diese Weise wird ihm das Gesetz nicht zum Verhängnis, weil es ihn verurteilt, sondern zur Freude in seinem Alltagsleben.

Jakobus 1,23-24
«Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war.»

Gott hat uns sein Wort gegeben, damit wir unser Leben in einem Spiegel betrachten können, der nicht ein verzerrtes Bild abgibt. Wir neigen dazu, in eigener Regie unsere Fassade zu polieren, damit wir uns als Gutmenschen präsentieren können (vgl. Mt 23,25-27). Gott lässt sich nicht täuschen. Weder von (frommen) Worten noch vom CO2 Abdruck noch von unserem Lippenbekenntnis zu Inklusion und Toleranz. Was zählt ist Glaubens-Frucht im Alltag. Wirkt sich unser Glaube aus auf unseren Charakter? Auf unseren Umgang mit den Nächsten in unserem Haus? Mit Andersdenkenden? Mit Menschen, die uns in Frage stellen? Mit unangenehmen Nachbarn?

Matthäus 7,24-27
«Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute. Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel es nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. Und ein jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der sein Haus auf den Sand baute. Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da fiel es, und sein Fall war groß.»
Wie gut ist es, dass unser Herr nicht aufgibt, in guten Tagen und bei Sturm- und Gewitterregen die Fundamente unserer Lebenshäuser zu prüfen, um uns klarzumachen, ob wir nicht anfangen sollten, auf einen anderen Grund (auf ihn) zu bauen.
AZ

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So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1

Der Wochenspruch zum 6. Sonntag nach Trinitatis lässt uns nach dem Menschen fragen: Was für Wesen sind wir? Was macht uns denn aus? Sind wir andere gefährdende Virenschleudern, die man besser hinter Masken versteckt? Oder sind wir die Welt bedrohende CO2-Produzenten, von denen es gut einige weniger geben dürfte? Beide Sichtweisen sind letztlich entwürdigend, lebens- und menschenfeindlich.

Gott schaut anders auf uns. Er sieht in uns die, die er «geschaffen» und «gemacht» hat. Er freut sich, wenn wir atmen. Schliesslich hat er uns seinen Atem gegeben. Er freut sich, wenn wir unser Gesicht zeigen. Schliesslich hat er uns in Christus sein Gesicht gezeigt. Sein Gesicht ist Ausdruck des Segens: Gott strahlt uns freudig an und würdigt uns als seine Geschöpfe. Diese gottgegebene, lebensbejahende Würde macht uns letztlich aus.

Diese Würde bleibt. Auch wenn wir uns, wie Israel damals, verirren und verlieren. Wenn wir in «Babel», in der «Verwirrung» landen. Wenn wir plötzlich nicht mehr wissen, wo oben und wo unten ist. Nicht mehr wissen, was Mann und Frau sind. Wenn Chaos und Unordnung sich ausbreiten, sich alles in seine Einzelteile fragmentiert. Unsere Würde bleibt. Und Gott führt uns da wieder heraus: «Ich habe dich erlöst.»

Gott führt uns in die Freiheit. Er ruft uns bei unserem «Namen», da zumindest Er noch weiss, wer wir sind. Doch was ist das für eine Freiheit? Es ist keine Autonomie, keine Unabhängigkeit. Ich bin nicht plötzlich mein eigener Herr, meines eigenen Glückes Schmied. «Du bist mein!» spricht der Höchste. Gott befreit uns von uns selbst, damit wir (wieder) ganz ihm gehören dürfen. Das ist wahre Erlösung!

Und wenn wir erkennen, dass Gott uns geschaffen und gewürdigt hat, dass er uns sogar aus unseren selbstverschuldeten Irrungen und Wirrungen erlöst hat, dann gilt uns folgerichtig auch der primäre Zuspruch Gottes: «Fürchte dich nicht». Nebst den kleinen Viren und dem grossen Kosmos hat Gott auch dich und mich in seiner Hand. Egal, was kommt. Mit diesem Gott brauchen wir uns vor der Zukunft nicht zu fürchten.
6.8.23 Glaube im Alltag

1. Könige 3,3: «Und Salomo liebte den Herrn, indem er in den Satzungen seines Vaters David wandelte; nur opferte und räucherte er auf den Höhen…»

1. Könige 3,6-9 «Und Salomo sprach: Du hast ja an deinem Knecht David, meinem Vater, große Güte erwiesen, so wie er vor dir gewandelt hat in Wahrheit und in Gerechtigkeit und in Geradheit des Herzens gegen dich; und du hast ihm diese große Güte bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Throne sitzt, wie es an diesem Tage ist. Und nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt, und ich bin ein kleiner Knabe, ich weiß nicht aus- und einzugehen; und dein Knecht ist in der Mitte deines Volkes, das du erwählt hast, eines großen Volkes, dessen Menge nicht gezählt noch berechnet werden kann. So gib denn deinem Knechte ein verständiges Herz, um dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem; denn wer vermöchte dieses dein zahlreiches Volk zu richten?»

Kaum jemand von uns hat die Position und den Einfluss eines Königs Salomo, und doch gibt dieser Abschnitt einige wichtige Hinweise, wie die Berufung und der Auftrag Gottes zum Segen der Umgebung gelebt werden kann. Als Pfarrer, als Lehrer/in, als verschiedene Verantwortungsträger in Betrieben und Familien… und einfach als betende Diener in einem Umfeld, wo Menschen hilfsbedürftig oder in Not sind.

Von den Mächtigen im Land können wir derzeit kaum erwarten, dass sie sich um biblische Belehrungen kümmern. Da gilt eher, wie es Shakespare in King Lear ausdrückt: «Tis the times’ plague, when madmen lead the blind.»

Im begrenzten Umfeld unseres Wirkkreises sehen wir aber durchaus die Gelegenheit und Herausforderung, treu zu dienen, (treuer sogar als Salomo) (V.3) und in Liebe unserem Gott und höchsten König ergeben zu sein.

Wir schauen dankbar zurück auf Gutes, das wir in unserem Leben oder Elternhaus (V.6) erlebt haben und es wird uns klar, wie viel (mehr) hätte schief gehen können. Das macht uns zurückhaltend und demütig in der Art und Weise, wie wir unsere Aufgaben in Angriff nehmen (V.7). Wir haben es nicht in der Hand und sind den Anforderungen im Grunde nicht gewachsen. Das treibt uns zu dem, dem alle Macht gegeben ist, uns hinfällige Menschen zum Ziel zu bringen.

Wenn wir die Augen offen haben, sehen wir viele Aufgaben und mögliche Aufträge. Auch wir sind Teil einer Gemeinschaft (V.8). Wir stehen mittendrin unter Orientierungslosen, von Propaganda Verwirrten und auch Entwurzelten aus anderen Kulturen. Dabei kann es manchmal auch angebracht sein, klar zu unterscheiden und auszusprechen was gut und was böse ist (V.9). Die Kriterien dafür können wir nicht aus den Quellen eines «woken» Moralismus beziehen, sondern allein aus der bewährten Offenbarung in Gottes Wort. Dabei brauchen wir nicht nur den Buchstaben des Gesetzes, sondern ein verständiges Herz, ein Herz mit einem offenen Ohr für Gottes Reden.

Jakobus 1,5; «Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden.»
Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Lukas 7,39

«Wenn der nur wüsste…» Der dem heutigen Sonntag zugeordnete Text aus Lk 7,36-50 eröffnet uns den Blick auf unsere Blindheit und Voreingenommenheit. Ja, da kommt tatsächlich eine «Sünderin» daher und stört den hohen Besuch im Hause des Pharisäers Simon. Sie ist wahrlich keine Heilige, wobei er sich stets darum bemüht, rein und heilig zu leben – so auch zu Tisch.

Und nun bleibt diese sündhafte Frau nicht nur Zaungast, sondern nähert sich dem zu Tisch liegenden Jesus von hinten, um dessen Füsse mit ihren Tränen zu waschen, mit ihren Haaren zu trocknen und mit ihrem kostbaren Öl zu salben. «Wenn der nur wüsste…» Wenn der nur wüsste, was das für eine ist! Woher sie kommt! Mit wem sie verkehrt! Wenn der nur wüsste, so würde er sich das nicht gefallen lassen…

Und Jesus denkt wohl ähnlich über ihn: «Wenn er nur wüsste…». So sagt er zu ihm: «Simon, ich habe dir etwas zu sagen.» Oder auf neudeutsch: «We have to talk.» Der Pharisäer sieht nämlich einzig die (vergangenen) Unzulänglichkeiten dieser gern gemiedenen Frau. Er übersieht ihre guten Taten der Gegenwart: Sie hat Jesus gewaschen, geküsst und gesalbt. Simon keines der dreien. Und das als Gastgeber.

Hätte Simon der Sünderin Raum gegeben und sie ganz gesehen, so wäre sie ihm zum Spiegel der eigenen Unzulänglichkeit geworden. «Wem wenig vergeben wird, der liebt wenig.» In der unbedingt zu meidenden Anderen hätte er seine grössere Schuld erkennen und damit den Weg zu einer tieferen Dankbarkeit und Liebe zu Jesus eröffnen können. «Wenn er nur wüsste…» Wenn er nur sähe…

Die letzten Jahre haben Kontaktschuld und Intoleranz stark gefördert. Wie wäre es denn nun, wenn wir uns gegenseitig, in Kirche und Gesellschaft, wieder Raum geben würden? Und den Anderen, den Fremden, den medial gebrandmarkten «Sünder» als möglichen Weg zu mehr Liebe und Dank ansehen würden?

Vielleicht denkt Jesus ja auch heute: «Wenn sie nur wüssten…»

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03.09.23 Glaube im Alltag

«… die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.» 1. Johannes 4,7b-9

Liebesunfähigkeit ist eine Diagnose von Psychologen, als deren Ursache meist Enttäuschungen und Verletzungen in frühen Jahren angegeben werden. Als Reaktion darauf kann sich eine fortgesetzte Gefühlskälte und ein tiefes Misstrauen entwickeln. Die Ursachen der Liebesunfähigkeit bei Menschen liegen aber tiefer als in den Traumata während der Kindheit.

Gottes Liebe hat eine übernatürliche Qualität, indem sie sich aufopfert und trotz allen erlebten Enttäuschungen nicht aufgibt, zu lieben. Weder Gott noch Johannes erwartet, dass eine solch selbstlose Liebe unter uns gefallenen Menschen zu finden ist. Liebe, die sich täglich hingibt, und bei Belastungen nicht resigniert. Sie kommt ausschliesslich von Gott und wird nur durch eine ‘neue Geburt’ in Menschen wirksam.

Können wir denn nicht viele «liebe» Menschen beobachten? Gottes Liebe ist immer mit Weisheit und Besonnenheit verbunden. Damit unterscheidet sie sich vom «Gutmenschentum».

Der «gute Mensch» kann ohne Weiteres aus vermeintlicher ‘Solidarität’ eine Asylpolitik betreiben, die den Sozialstaat, der seit Jahrzehnten aufgebaut wurde, in kurzer Zeit zerstört. Er kann sich ereifern für eine Agenda 2030 der UNO, die von Mächtigen inszeniert wird, um die nationalen und lokalen Schranken gegen ihre Macht und Kontrolle zu eliminieren. Die «Solidarität und Nächstenliebe» in diesem Gutmenschentum hat ihre engen Grenzen. Sobald nämlich eigene Interessen oder Macht tangiert werden, geht sie schnell zu Ende!

Die Mächtigen auf dieser Welt versuchen allerdings je länger, je weniger, ihre Lieblosigkeit und Verachtung für das Menschengeschlecht zu verbergen. Sie sind schon allein in ihren Äusserungen Vorreiter für das, was die letzten Tage charakterisiert (2. Timotheus 3,1-5). Gottes Liebe und Langmut lässt das Böse oft länger reifen, als wir es tun würden. Seinen Feinden wird viel Freiheit gelassen. Das müssen wir in seiner Liebe aushalten. Gott liebt nicht nur; er ist Liebe und wird auch in Gerechtigkeit richten. Das ist kein Widerspruch, weil er auch einen Weg aus dem Gericht durch die Busse aufzeigt (Matthäus 12,20, 1. Thessalonicher 1,10).

Unsere geistliche Armut zeigt sich nicht in unserem Reden über die Liebe Gottes, sondern in deren Auswirkung in unseren Beziehungen. Wie steht es in unserem Ehe- und Familienleben? …in der Gemeinde? ...in der persönlichen Beziehung zu Fremden in unserer Strasse? Dabei geht es nicht um ‘Frieden, Freude, Eierkuchen’, sondern um eine göttliche Dimension der Beziehung untereinander, die nicht vom Verfolgen der eigenen Interessen geprägt ist, sondern von der Frucht des Heiligen Geistes. Göttliches Wirken und göttliches Leben geschieht nur in inniger Verbindung mit dem Sohn Gottes; das ist «durch ihn leben». Wer sich seiner eigenen (Liebes-)Armut bewusst ist und diese Verbindung eingeht, der kann erfahren, was ein glückliches Leben (schon hier) ausmacht (Matthäus 5,3).
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1.Petrus 5,7

Der Sommer ist vorbei, der Herbst ist da. Der Wechsel der Jahreszeit wird auch medial entsprechend vollzogen: Von der Sorge ums Klima geht man nahtlos zur neuen, sorgenvollen Corona-Variante über. Gefährlichkeit? Impfschutz? Bettenkapazität? Bei allem Vorsorgen darf aber die Berichterstattung zum Ukraine-Krieg nicht unterversorgt bleiben! Frei nach dem Motto: «Alle eure Sorge holt bei uns; denn wir sorgen für euch.»

Unsere Sorgen sind bestens versorgt. Darum brauchen wir uns nun wirklich nicht zu sorgen. Natürlich würde es uns ganz gut tun, die eine oder andere (mediale) Krise einfach mal auszulassen. Corona im Winter? Nein, dieses Mal ohne mich. Oder: Klima im Sommer? Danke, ich mache dieses Jahr mal Pause. Mit weniger Sorgen ist der Mensch doch besser versorgt!

Trotzdem kommen wir ums Sorgen nie ganz herum. Der Mensch sorgt sich, weshalb wir uns von den sorgenvollen Medien auch immer wieder versorgen lassen. Deshalb brauchen wir für unsere Sorgen nicht nur Pause und Auszeit, sondern auch Platz und Anlaufstelle. So verweist uns der Wochenspruch auf denjenigen, der wirklich für uns sorgt und uns recht versorgt: «Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.»

Der diesem Sonntag ebenfalls zugeordnete Psalm 127 geht in dieselbe Richtung. «Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.» Ja, es braucht unser Bauen und Wachen. Unser Sorgen und Vorsorgen. Doch ohne Gott, der Fundament und Eckstein ist und gleichzeitig über uns wacht, ist alles umsonst. «S isch nüüt!»

Dann fressen uns unsere Sorgen sogar beim doch sonst freudvollen Essen auf: «Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.» Wortwörtlich kann man sogar übersetzen: «Denn seinen Freunden gibt er Schlaf.» Werfen wir unsere Sorgen auf Gott, bauen auf seinem Fundament und trauen seiner Wache, so lässt er uns in aller Ruhe schlafen.

«Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.» Er wacht über euch und lässt euch ruhig schlafen. Auch in diesem Herbst. Und auch im nahenden Winter.
08.10.23

Gesetz und Gerechtigkeit

Was ist Gut und Böse? Was ist lebensfördernd und lebensfeindlich? Das wird durch das Gesetz des Schöpfers des Lebens definiert.

Wie die Grundlagen unseres biologischen Lebens durch den Bauplan in unseren Genen (DNA) bestimmt werden, so gibt es Gesetzmässigkeiten, denen von Anfang unsere Gottesbeziehung und unser sittliches Zusammenleben unterliegen. Sie sind in unserem Innern verankert und für Gottes irdisches Volk am Sinai in Worten festgehalten worden. (2.Mose 20)

Im Grunde unseres Wesens rüstete uns der Schöpfer mit einem Sensorium aus, das befähigt ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Auch wenn es durch Missbrauch abgestumpft und vernarbt werden kann (Röm 2,14f; 1.Tim 4,2).

Auf dieser Basis wurden ehemals menschliche Gesetze und menschliches Recht in den Nationalstaaten geschaffen. Bis in die Neuzeit definierte sich der Rechtsstaat auf dieser Grundlage. Grundrechte in unserer Verfassung sind Überreste dieses Verständnisses. Diesem Recht waren grundsätzlich auch die Regierenden unterstellt, obschon in der Geschichte viele sich selbst ermächtigten und die Gerechtigkeit durch Macht und Gewalt mit Füssen getreten haben (Mat 20,25f).

In den letzten Jahrzehnten wurde in der westlichen Welt «Rechtsstaat» neu definiert. Die Definition verengt sich auf den Satz: «Der Staat sorgt dafür, dass die Gesetze des verfassungsmässig festgelegten Gesetzgebers (Parlaments) eingehalten werden.» An die Stelle von übergeordneten Grundrechten traten «westliche Werte». An die Stelle einer grundlegenden «göttlichen Ethik» traten in der Evolution herausgebildete Verhaltensnormen, die sich in Gesetzgebung niederschlagen und weiter entwickeln können.

Der ganze Unterbau des Lebensschutzes, der Wertschätzung der Familie, des Eigentumsschutzes und der freien Meinungsäusserung und anderer Elemente eines ursprünglichen gottgegebenen Menschenverständnisses sind damit im modernen Rechtsstaatbegriff aufgegeben worden. Sie sind nur noch theoretisch in der Verfassung festgehalten.

Alle diese Entwicklungen sind nicht überraschend. Wenn Gott uns Menschen (nur) auf der Grundlage seines Gesetzes und seiner Gerechtigkeit begegnet, sind wir verloren. Er kennt uns und weiss, was er von seinem Geschöpf erwarten kann, darum hat er einen anderen Weg gefunden (nach Römer 3,21f):

Jetzt aber ist, nicht mehr nur durch das Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden. Es ist die Gerechtigkeit, die durch das Gesetz und die Propheten bezeugt, aber allein im Leben von Jesus Christus verwirklicht wurde. Es ist diese Gerechtigkeit, die uns zugerechnet wird, wenn wir sie persönlich in Anspruch nehmen durch unser Vertrauen auf Jesus Christus.
Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jeremia 17,14

Der zu diesem Sonntag gehörende Wochenspruch ist der Ruf eines ernüchterten, abgekämpften und müden Warners. Er gehört zu den wenigen, die klar sehen: Das eigene Volk läuft direkt auf den Abgrund zu. Und doch will niemand hören. Die Mehrheit lebt das Leben weiter wie bisher – und macht sich über die Warner und das Ausbleiben der Katastrophe lustig: «Wo ist denn des HERRN Wort? Lass es doch kommen!» (V.15).

Der Warner wird vom Volk mit dem bevorstehenden Unheil gleichgesetzt. So, als ob er sich dieses herbeisehnen würde: «Aber ich habe dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt du.» (V.16). Er wünscht sich dieses keineswegs. Und trotzdem verkörpert er dieses bereits im Voraus. Er ist bereits jetzt nicht mehr «heil». Er ist hilflos und verzweifelt, noch bevor es das Volk ist.

In seinem Unheil und seiner Hilflosigkeit wendet sich der Warner an Gott: «Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen» (V.14). Er hadert zwar mit dem Höchsten, vertraut sich ihm aber trotzdem an. Nur dort gibt es Heil und Hilfe. Nur dort gibt es neue Kraft und Hoffnung. Die Bitte des Warners wäre auch die rechte Bitte des Volkes: Nur Gott kann die Menschen «heil» werden lassen und vor dem Unheil bewahren.

Bin ich nun der Warner, der bereits jetzt klar sieht und das Unheil am eigenen Leib spürt? Oder gehöre ich vielmehr zum Volk, das davon (noch) nichts wissen will und selbstbewusst dem Abgrund entgegen geht? Letztlich spielt es keine Rolle. Beiden wird das Unheil zuteil, früher oder später. Und beide müssen von und vor Gott «heil» werden, besser früher als später. Warum nicht an diesem Sonntag damit beginnen? Die Bitte liegt bereit.

«Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.»

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05.11.23

1. Johannes 2,10-13
Wer seinen Bruder liebt, bleibt in dem Lichte, und kein Ärgernis ist in ihm. Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiss nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.
Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, junge Leute, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt.


Ich weiss, dass meine Sünden vergeben sind; das gibt mir eine neue Perspektive. Mein Leben wird hell. Das gibt mir einen anderen Blick auf die Menschen um mich herum. Hass zieht in die Finsternis und generiert mehr Hass. Wie kann ich der Hass-Spirale entkommen?

Wenn ich in Gottes Licht stehe, fallen mir auch die Dunkelheiten der Sünde in meinem Leben auf (Psalm 38,3). Ich brauche sie nicht zu verstecken, nicht zu verleugnen, weil ich die Vergebung kenne, die Gott mir zuspricht. Weil er so ist, wie er ist; wegen seinem Namen. So wird es hell. So werde ich hell. Da hat Hass keinen Platz mehr. Ich kann vergeben. Kann ich wirklich?

Viel Schuld hat sich aufgehäuft, immer wieder, auch in den letzten Jahren. Machtmissbrauch, Gesinnungsterror, feiger Opportunismus, bewusste (oder zuerst unbewusste?) Irreführung durch Propaganda, brutale Ungerechtigkeit…und vielleicht auch bei mir? Besserwisserei, Stolz und Überlegenheitsgefühl ? Hass auf die Mächtigen?

Wenn ich vergebe, wie mir vergeben ist, bleibe ich im Licht und überwinde für mich ganz persönlich das Böse, auch wenn es um mich noch über-handnimmt. Ist mir Unrecht geschehen und keiner entschuldigt sich dafür? Ich kann es ertragen, weil ich weiss: Die Gerechtigkeit und der Gute siegt!

Offensichtlich bestimmt wieder Hass, abgrundtiefer Hass auch die Beziehung zwischen Völkern, Kulturen und Religionen. Das Gerede vom (Welt-) Frieden ist angesichts der Realität verstummt. Eigentlich ist es nützlich, wenn Illusionen zerschlagen werden (Hesekiel 13,10).

Nur einer kann und wird den Hass in der Welt überwinden. Der Friedefürst.

Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
03.12.23
Jeremia 23,5-8: «Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da ich dem David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr, unsere Gerechtigkeit. Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr, da man nicht mehr sagen wird: ‘So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!’ sondern: ‘So wahr der Herr lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte!’ Und sie sollen in ihrem Lande wohnen

Psalm 24,3-4: «Wer wird steigen auf den Berg des Herrn, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände und ein reines Herzen hat, der nicht zur Falschheit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge…….»

Psalm 24,8-10: «Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Der Herr, stark und mächtig! Der Herr, mächtig im Kampf! Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit! (Sela.)»

Jedes Jahr in dieser Zeit der Ankunft (Advent) scheint es offensichtlicher und wirklicher zu werden: Wenn sich eine Weltherrschaft der Vernunft und des Friedens durchsetzen soll, müssen wir auf diesen König warten (Psa 24,10).

In Politik und internationalen Organisationen finden wir weder Verstand noch Gerechtigkeit (Jer 23,5), weder unschuldige Hände noch Wahrhaftigkeit (Psa 24,4) und auch nicht die nötige Durchsetzungskraft für Gerechtigkeit und Frieden (Psa 24,8). Im Gegenteil: Mächtige Menschen zeigen fast durchwegs über kurz oder lang ihr wahres Gesicht von Geldgier, Kontrollwahn und Machtversessenheit bei fehlender Integrität und Wahrhaftigkeit.

Bevor sich der König vom Himmel offenbart, werden noch weitere Zeiten des Gerichts und des Totalversagens menschlicher Herrschaftsbemühungen über diese Erde gehen. Menschen mit schmutzigen Machenschaften und verwerflicher Herzenseinstellung, auf deren Worte man sich nicht verlassen kann, haben noch ihre Rolle zu spielen. Aber nicht sie werden auf dem Berg der Herrschaft in Gottes Reich stehen.

Ja, Gott findet auch keinen von uns, der da in Frage käme. Darum musste er sich selbst dieser Aufgabe annehmen.

Die Figuren auf dem Schachbrett der Weltgeschichte werden positioniert. In den letzten Jahrzehnten wurden die Juden geographisch gesammelt in ihrer historischen Heimstätte, nicht zuletzt durch Vertreibung und Verfolgung von dort, wo sie sich oft erfolgreich etabliert hatten. (Jer 23,8). Der Gott Abrahams und Isaaks erreicht seine Ziele in ihrem Land, auch mit korrupten Regierungen, die seit 2020 eine medizinische Diktatur installiert haben und mit Todfeinden, die die Existenz ihres Staates als unerträglichen Affront in der Gegend empfinden. Erst in den Tagen des Sohnes Davids als König wird ein Überrest des Volkes nach den letzten schweren Gerichten in ihrem Land sicher wohnen (Jer 23,6)

Auch wir erwarten den Advent dieses Königs der Herrlichkeit. Es scheint uns, wie vielen vor uns in Zeiten des Umbruchs, dass wir nicht mehr lange warten müssen. Noch bevor die Tore sich wieder öffnen und der König mit Macht und Herrlichkeit einzieht, schauen wir erhobenen Hauptes und erwartungsvoll auf. (Luk 21,28) Er hat ja als Knecht Gottes unsere Vergangenheit und Gegenwart geprägt (Jes 53). In Ihm als König liegt unsere ganze Zukunft.
Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. Jesaja 40,8

Wir feiern den dritten Advent! In der Schriftlesung aus dem Alten Testament hört das Gottesvolk vier verschiedene, aufeinander folgende Stimmen (Jes 40,1-11). Es ist bezeichnend: Das, was wir zum Leben brauchen, können wir uns nicht selbst sagen. Das Evangelium muss uns vielmehr von aussen gesagt werden.

Die dritte dieser vier Stimmen widmet sich unserer Vergänglichkeit: „Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde“ (V.6). Gottes Volk ist so kurzlebig und vergänglich wie das kurz aufschiessende Gras. Selbst wenn unsere Schönheit heraussticht und wir eher einer Blume gleichen, so erwartet uns trotzdem dasselbe Ende: „Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt“ (V.7).

Was tun wir Menschen angesichts unserer Endlichkeit? Eine erste Möglichkeit besteht in der Verdrängung: Wir versuchen dem Tod möglichst aus dem Weg zu gehen. Sei dies mit zu viel Arbeit oder zu viel Vergnügen. Oder aber auch mit dem Glauben an eine Wiedergeburt, an einen endlosen Kreislauf dieser Welt. Wenn ich immer zurück auf Anfang gehe, geht mich das scheinbare Ende letztlich nichts an.

Eine zweite Option ist die Überwindung des Todes. Man denke an die unheimlichen Gewinne, die die Pharmabranche gerade gegen Lebensende mit ihren Versprechen und unseren Ängsten einstreicht. Oder das Aufkommen des Transhumanismus, der Mensch und Maschine verschmelzen lassen will. Kann ich mein Bewusstsein in eine Cloud hochladen, so braucht es meinen begrenzten Körper nicht mehr.

Was tun wir Christenmenschen angesichts unserer Endlichkeit? „Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich“ (V.8). Das Wort Gottes, das in Jesus Mensch wird, „steht auf in Ewigkeit“ – so eine österliche Übersetzungsmöglichkeit. Wir dürfen getrost sein und müssen den Tod nicht verdrängen. Weil Gott ihn am dritten Tag überwunden hat. Dieser Sieg „bleibt ewiglich“ und gilt – gerade uns.

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07.01.2024
=> Der Ewige sagt von seinem Sohn: «Siehe, das ist mein Knecht, auf den ich mich verlassen kann, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Völkern hinaustragen. Er wird nicht schreien und kein Aufhebens machen, noch seine Stimme auf den Gassen hören lassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; getreulich wird er Recht sprechen.» Jes 42,1-3
=> Der Apostel schreibt an seine Gemeinde: «Denn sehet eure Berufung, Geschwister, dass es nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er das Starke zu Schanden mache; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, [und] das, was nicht ist, auf dass er das, was ist, zunichtemache, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme.» 1.Kor 1,26-29

Eine der schwersten Lektionen eines Christenlebens auf dem Weg Christus nach ist diese: «Er machte sich selbst zu nichts und nahm die Gestalt eines Knechtes an.» Phil. 2,7. Alles in uns wehrt sich dagegen.
Wir wollen stark sein, wichtig sein, schön sein. Wir wollen uns Gehör verschaffen, auftreten. Vor allem die Fassade muss stimmen! Dem Starken und Mutigen gehört die Welt! Ist das mein Start in ein neues Jahr?

Ich habe viele Jahre hinter mir und dabei unzählige Menschen beobachtet. Darum weiss ich, wie brüchig diese selbst gewählte Fassaden-Identität ist. Wie wenig muss geschehen, dass das hoch aufgeschossene Rohr knickt und dass der flammende Enthusiasmus nur noch glimmt und raucht. Alles kann plötzlich unsicher und in Frage gestellt werden. Mein beruflicher Erfolg, mein intaktes Familienleben, meine robuste Gesundheit, vielleicht sogar meine Identität als Mann oder Frau.
Was tun?
Der «Weise» orientiert sich an vielen Hilfsangeboten oder dreht sich meditativ um sich selbst. Der «Mächtige» versucht es mit Einfluss in Politik und Gesellschaft. Der Reiche und «Edle» hofft, dass seine Selbstwahrnehmung sich bessert durch das, was er vorzuzeigen hat und was er sich leisten kann. Es geht um Identität und um Fassade.
Ich habe gelernt: Ohne Ihn kann ich nichts tun, was dauerhaft und erwähnenswert ist (Joh. 15,5). Wenn Er mir den Auftrag gibt: «Folge mir nach (Mk. 8,34) und lerne von mir (Mat. 11, 29a)», dann meint Er auf seinem Weg als Knecht.
Die schöne Überraschung: Als Knecht Jesu Christi, von ihm berufen und geliebt, werde ich in meiner Identität gestärkt und vom Stress erlöst, jemand sein zu wollen, der ich nicht bin. Unter seinem ‘Joch’ lässt Er mich Ruhe finden in dieser unruhigen Zeit (Mt 11,29b).

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04.02.2024

«Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.» Psalm 95,7b-8


Hören hat zuerst mit dem Ohr zu tun. Ob allerdings Gottes Wort für mich wirksam wird und mein Leben verändern kann, hängt vom Zustand meines Herzens ab (dem Zentrum meines Ichs). Das ist der Boden, auf dem Frucht entstehen kann.

Wenn Gott zu mir sagt: «Ich habe die Erde bereitet» (Jes 45,18), «Ich habe dir das Leben gegeben» (Röm 14,8), kann ich entweder mein Ohr für das öffnen, was Er zu sagen hat, oder Herz und Ohr verhärten und schliessen. Nicht alle sind offen für sein Reden. Das müssen wir anerkennen und annehmen. Nur Gott kann Ohren öffnen und Herzen auftun (Apg 16,14).

Habe ich (wie Lydia in Philippi) die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für sein Reden?

Ich habe nämlich auch die Freiheit, mich zu verschliessen und zu verbittern (Heb 3,15). So würde ich allerdings Position einnehmen gegen den, der mich als Hirte führen und pflegen möchte (Ps 95,7a). Ich wäre mit mir selbst beschäftigt und es entstünde keine Frucht in meinem Leben.

Verstockung erkenne ich leicht in den Ansichten meiner Mitmenschen. Wenn sie z.B. partout keinen Zusammenhang sehen wollen zwischen ihrem verschlechterten Gesundheitszustand und ihrem Impfstatus. Aber könnte es sein, dass ich vor Gott stille werden sollte, damit er sich dem Balken in meinem Auge annehmen kann? Damit ich mich in der rechten Gesinnung mit den Splittern in den Augen von anderen beschäftigen kann? (Mt 7,3-5).

«Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und es wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen: und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre!» Lk 8,5-8

Wenn ich Ohr und Herz für sein Wort öffne, glaube ich. Ich vertraue dem, der zu mir redet und sein Wort geht auf wie ein Samenkorn. Die Wurzeln keimen aus und danach kann auch die Frucht des Friedens wachsen und reifen.

Wenn ich aber meinen Platz am Weg des intensiven Informationsaustausches einnehme und meine höchste Priorität ist, nichts zu verpassen («FOMO»), geht die leise Stimme des Wortes Gottes unter. Seine Stimme möchte sich mir gerade in Zeiten der Stille eröffnen (Ps 62). Durch das laute Rauschen des menschlichen Stimmengewirrs wird der kostbare Same zertreten.

Wenn ich nur von einer kurzen, religiösen Begeisterung erfasst werde und mir dann alles andere wichtiger wird, mein Beruf, mein Prestige, meine Freunde oder mein Haus, dann kann das Samenkorn keine Wurzeln bilden und verwelkt bei der ersten Hitze.

Wenn mich die Sorgen um meine Zukunft, die Beschäftigung mit den bösen Plänen von Mächtigen, die Angst um meinen Wohlstand in Beschlag nehmen, wird meine keimende Zuversicht und mein Glaube an die weise Führung das Ewigen erstickt.

Medien (alternativ oder Mainstream) haben oft eine erstickende Wirkung auf unser Vertrauen in Gott und fördern kaum unser geistliches Wachstum.
03.03.2024

Psalm 25,15 «Meine Augen sehen stets zu dem HERRN; denn er wird meinen Fuss aus dem Netz ziehen.»


Es gibt Zeiten, wo ich mich nicht völlig frei fühle. Ich habe Pflichten, Aufgaben und Verantwortungen; und das ist gut so und gehört zum Leben.
Es gibt aber auch Abhängigkeiten, die ich als schwere Last oder sogar Gefangenschaft empfinde und die meinen Gang behindern. Dann ist es Zeit, den Blick (die Perspektive) auf den Herrn zu lenken, der schon Davids Zuversicht war. Immer wieder. Von Ihm erwarte ich die Befreiung von allem, was mich lähmt. Wo haben sich meine Füsse verheddert? Wo bin ich Knecht von Menschen? Wo bin ich falsche, lähmende Verbindungen eingegangen? Verbindungen mit Menschen, die zwar vielleicht viel zu sagen haben, sich wichtig und einflussreich vorkommen. Doch das Wort des Herrn, dieses Licht, ist in ihren Augen irrelevant; sie sind Kinder des Ungehorsams. Der grösste Teil unserer Mitmenschen liebt die Finsternis mehr als das Licht und steht damit unter dem Gericht Gottes (Johannes 3,19).

Epheser 5,7-8 «Seid nun nicht ihre Mitgenossen. Denn einst wart auch ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts.»
Was hat das Licht mit der Finsternis zu tun? (2. Korinther 6,14)
Zum Sehen brauche ich eine Quelle des Lichts und ein Auge, das Licht empfangen kann. Es ist Gnade, sich selbst im Licht erkennen zu können und dann den Blick aufzuheben zu dem, von dem das Licht kommt.

Es gibt ein neues Leben, das nicht mehr bestimmt wird von den aufgepeitschten Wogen der Rechthaberei, der Kriegstreiberei, der woken Spaltung von ‘Korrekten und Unkorrekten’, von ‘Rechten und Linken’. Nicht mehr bestimmt von dem, was man tun und denken muss. Nicht mehr unter Druck durch die Propaganda von gekauften Medien. Auch nicht mehr ein Sklave der Neigungen und Begierden der eigenen fehlgeleiteten Natur, die von sich selbst als Zentrum eingenommen ist.

Stattdessen darf ich ein Kind des Lichts sein, zwar von Finsternis umgeben, aber wie die Israeliten in der Wüstenwanderung, ‘von der Feuersäule geleitet’. Johannes 8,12: «Jesus sprach zu ihnen: ‘Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben’.»
Das ist Orientierung für Menschen, die sich entschlossen haben, die Finsternis hinter sich zu lassen und nicht zuletzt auch sich selbst dem Licht zu stellen und IHM nachzufolgen.

Was für ein Stand, was für eine Freiheit! Ein Leben mit Sinn und Ziel. Ein Leben im Licht, genug Licht für Weitsicht und Umsicht. Doch die Freiheit ist teuer erkauft, die kommt nicht ohne Aufwand und Kosten.

1. Petrus 1,18-20: «Ihr wisset, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken; welcher zwar zuvor erkannt ist vor Grundlegung der Welt, aber geoffenbart worden am Ende der Zeiten um euretwillen……»

Auch wegen mir! Warum sollte ich mich in der finsteren Welt nicht freuen, warum sollte ich ihm nicht vertrauen, warum sollte nicht auch ich IHN ehren und warum sollte ich mein Vertrauen und meine Hoffnung auf irgendeinen anderen, auf irgendetwas anderes setzen als nur auf IHN?

1. Petrus 1,21…… «die ihr durch ihn glaubet an Gott, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, auf dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott sei.»
07.04.24

«Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. In seiner grossen Barmherzigkeit hat er uns wiedergezeugt zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten.» (1. Petrus 1,3)

Die Auferstehung Jesu Christi ist für mich Dreh- und Angelpunkt des Denkens und Quelle einer neuen Lebensenergie. Das geht darüber hinaus, was landläufig als «Glaube» bezeichnet wird. Es geht nicht um eine ‘Religion’, sondern um den Ausgangspunkt eines neuen Lebens, um eine neue Identität, ‘wiedergezeugt’ auf dem Fundament einer lebendigen Hoffnung. Der Auferstandene ist meine Hoffnung (1.Tim.1,1) und ich lebe mit IHM und in IHM. Das ist Motivation. Das ist Resilienz in allen Lebensumständen! Diese Grundlage war nicht «Fake News», sondern ist historisch belegte Tatsache und darum auch die sichere Basis eines rationalen Glaubenslebens.

Die zahlreichen Zeugen jener Tage, in ihren Aussagen übereinstimmend, sind glaubwürdig und zuverlässig. Die Auferstehung Jesu ist auch unerlässlich: «Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gäbe, so ist auch Christus nicht auferweckt, wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, aber auch euer Glaube vergeblich (1.Kor.15,13-14). Wir hätten sonst keine Gewähr, dass unser Leben und unsere Hoffnung über den Tod hinausgeht und hätten damit keinen Vorteil gegenüber all den Mitmenschen, die irgendeiner menschlichen Religion oder Verführung von Dämonen anhangen.

Die Apostel starben in der Mehrzahl eines gewaltsamen Todes. Dies wegen ihrem Zeugnis für einen auferstandenen, lebendigen Jesus Christus. Wer eine solche innere Sicherheit und Überzeugung hat, ist auch bereit, für die Wahrheit einzustehen und wenn nötig dafür zu sterben. Als der Apostel Paulus auf seine gefahrvolle Vergangenheit zurückschaute, kam er zum Schluss, dass seine Nachfolge im Dienst von Jesus Christus dumm und erbärmlich wäre, wenn dieser nicht von den Toten auferstanden wäre. Wenn mit unserem Tod alles aus wäre, sagt er: «Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot» (1.Kor.15,32). Damit meint er: Wenn es keine Auferstehung gäbe, wäre es viel vernünftiger, die irdischen Freuden zu maximieren und für unsere eigenen Interessen zu leben.

Die Wahl des Apostels fällt anders aus; er wählt die Nachfolge und damit das Leiden. Nach Paulus’ Begegnung mit Jesus auf dem Weg nach Damaskus, offenbart sich Gott durch Ananias: «Ich werde ihm zeigen, wie sehr er um meines Namens willen leiden muss.» Paulus akzeptierte dieses Leiden als Teil seiner Berufung. Wie konnte er das tun? Die Antwort gibt er in im gleichen Kapitel (1.Kor.15,20): «Aber nun ist Christus wirklich von den Toten auferweckt worden, der Erstling derer, die entschlafen sind.» Mit anderen Worten, Christus wurde auferweckt, und ich werde mit ihm auferweckt werden!

Die Hoffnung auf die Auferstehung veränderte den Lebensstil von Paulus radikal. Christus hat ihm eine neue Identität geschenkt. «Das Leben ist für mich Christus» (Phil.1,21) Nicht mehr angewiesen auf menschliche Anerkennung, befreit von Materialismus und Konsumdenken. Das gab ihm die Kraft, auf den Komfort und die Freuden zu verzichten, die viele Menschen in diesem Leben haben müssen.

So sagte auch Jesus, dass die Hoffnung auf die Auferstehung unser Verhalten ändert. Zum Beispiel bei unseren Einladungen. Wir sollten Menschen in unsere Häuser einladen, die uns in diesem Leben nicht zurückzahlen können. Was motiviert uns, dies zu tun? «Es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten» (Luk. 14,14). Ein radikaler Aufruf an uns, unser gegenwärtiges Leben zu analysieren; ist mein Verhalten geprägt von der Hoffnung auf die Auferstehung? Treffen wir Entscheidungen auf der Grundlage von Gewinn in dieser Welt oder Schätze in der nächsten? Gehen wir Risiken ein aus Liebe zum Herrn, die nur als klug erklärt werden können, wenn es eine Auferstehung gibt?
An dem Corona Symposium, das medial v.a. diskutiert wurde wegen dem Auftritt von Altbundesrat Ueli Maurer, gab es auch einen Teil zu Glaube und Kirche. Die Referate sind auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht: